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#gichttrilogie

Freitag 03.07.2020

#migrationshintergrund du hässliches Wort. Gastarbeiter – Gast und Arbeiter. Willkommen zum Arbeiten – nicht willkommen zum Leben. Gast. Garschtig. Gastronomie. Gastritis.

Jahre vergehen – aber ein Augenblick der dauert ewig.

Ananasernte

Ananasernte. Als ich ins Zimmer kam, saß er da auf einer leeren hochgestellten Coca Cola Kiste. Die Wände waren alle leer. Es war auch kein Verputz mehr auf den Wänden. Keine Vorhänge. Nichts. Das Schlagzeug war weg. Das Mofa, welches normalerweise am Balkon stand, war weg. Die Poster von der Wand, und in der ganzen Wohnung nur leere Kisten, entweder als Tische oder Sitzgelegenheiten. Rade saß auf einer dieser Kisten, lachte und fragte ob wir was trinken wollen? Setzt euch sagte er zu uns, und freute sich als er noch eine kleine volle Flasche Coca Cola in einer der Kisten fand. Leider warm, der Kühlschrank ist weg, aber hahaha… Meine Mutter nahm mich bei der Hand und zog mich aus der Wohnung. Rade konnte nicht aufstehen. Mein Vater blieb bei Ihm. Wir fahren zu meiner Schwester, meinte meine Mutter. Vater kommt gleich.  Aber was ist mit Rade, ich hatte ihn ein Jahr nicht gesehen und nicht verstanden was los war.  Obwohl wir 24 Stunden mit dem Auto durch Österreich, Ungarn und halb Serbien durchgefahren sind, Müde und gereizt waren. Am Ende unserer Kräfte. Ich hatte mich auf der Fahrt, wie üblich sieben Mal übergeben, fuhren wir zu Elenas Schwester. Es war nicht weit. Zwanzig Minuten, fluchen, Hitze, geschlossene Fenster, kettenrauchender mürrischer Vater, und meine geschockte Mutter. Ich war wie im Schock. Bei Rade, das war für mich Urlaub. Gemeindebau sozialistischer Prägung.

[TBC]

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